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    Kursliste

    Vor der Entstehung eines Schreibvorhabens steht womöglich eine Beobachtung, eine Idee, ein Spracheinfall aus dem in einem nächsten Schritt eine Notiz, eine Skizze, vielleicht sogar eine Szene oder ein Gedicht werden kann. Doch wie wird Welt in Text umgewandelt und Text wiederum zu Literatur? Welche Funktion haben einzelne Sätze und Wörter dabei? Wie können wir schreibend durch die Welt gehen und was interessiert uns als Schreibende daran? Sollte man im Prozess des Notierens an literarische Kohärenz denken? Ist eine Notiz schon eine gestaltete Form? Welche Formen Beobachtetes und Gestaltetes Textmaterial zu sammeln und festzuhalten gibt es? Steckt in ihnen womöglich eine ganz eigene Poesie? Und lassen sich Regeln erkennen, nach denen sie funktionieren? Ausgehend von Beispielen aus Literaturgeschichte und -gegenwart und anhand von kleineren und größeren Schreibaufgaben werden wir uns im Seminar diesen Fragen stellen und dabei die eigene Wahrnehmung schulen und kennenlernen.

    In diesem Kolloquium stehen die Texte der Seminarteilnehmer*innen im Vordergrund, die wir lesen und diskutieren wollen, seien es Auszüge aus Romanprojekten, Erzählungen oder Kurzgeschichten, auch Essays, Drehbücher, lyrische Arbeiten und gattungsübergreifende Textformen sind willkommen. Gewisse Fragen stellen sich im Schreibprozess immer wieder: Wie entwickle ich glaubhafte Figuren? Habe ich mich für die richtige Perspektive entschieden? Wie lasse ich Zeit vergehen? Wie kommen meine Figuren von A nach B? Wie schreibe ich einen guten Dialog? Wie gehe ich bei der Recherche vor? Was unterscheidet die erlebte Rede von der indirekten Rede? Trägt die Sprache? Stimmen die Bilder? Habe ich zu wenig, habe ich zu viel gesagt? Diese und andere Fragen wollen wir im Seminar stellen und gemeinsam Antworten finden.

    Wer Literatur schreibt, kommt nicht drum herum, auch darüber zu sprechen. Sei es in Seminaren, Lektoratsgesprächen oder Interviews, als Teil einer Jury, als Herausgeber*in, Kurator*in oder Moderator*in. Um gut schreiben zu können, muss man nicht zwangsweise auch gut über Literatur sprechen können. Doch das Sprechen über Literatur geht einher mit dem Nachdenken über Literatur und fördert das Herausbilden einer eigenen Poetik. Das Seminar besteht aus zwei Teilen: Zum Einen werden wir uns theoretisch mit Gesprächen über Literatur auseinandersetzen. Dafür analysieren wir Jurydiskussionen beim Bachmann-Preis, Interviews und Werkstattgespräche und ergründen, wie ein öffentliches Verständnis von (guter) Literatur hergestellt wird. Außerdem setzen wir uns mit dem Format des Podcasts auseinander. Welche Formen gibt es? Was funktioniert und was nicht? In einem zweiten, praktischen Teil führen wir selbst Gespräche über Literatur mit Autor*innen und erlernen die technischen Voraussetzungen, die es braucht, um einen Literaturpodcast umzusetzen.

    Transferring artistic practice into the exhibition space not only enables an aesthetic spatial experience. Rather, artists operate with displays and spaces of projection in order to irritate ways of seeing and looking, to make time and space experiences as non-linear movements also tactilely experienceable. The seminar will focus on installative and moving image-oriented interventions in the exhibition space that address and transform images, spatiotemporal experiences in a geopoetic way, such as Isaac Julien's or Bouchra Khalilis' multi-channel installations, Zadie Xas', Michaela Melián's or the Raqs Media Collective's installations.

    Geopoetic practices and procedures have been reflected primarily in literature since the 1970s, especially in the exploration of linguistic and geographical edges and spatially mapping movements. Poetics can thereby be understood beyond their aesthetic and linguistic dimensions as forms of “coming together”, of becoming communal (Kerry Banazek). In art, however, not only since documenta 11 have they been a significant part of the engagement with transitory, nomadic, diasporic movements and poetics, with themes of Third Space (Bhabha), constantly in process as alternative and nomadic-subjective spaces (Braidotti). Edouard Glissant describes this poetic as relational, radiant, multiplicity, differential force. In the seminar we will discuss time- and geopoetic texts and artistic translations into the exhibition space, go in search of artistic examples and engage in a workshop with Isaac Julien's exhibition at K21. A reader and reading list will be provided in the seminar. As texts, we will develop a short exhibition reflection and a free essay on a topic of your own choice in the context of the seminar.

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    Künstlerische Praxis in den Ausstellungsraum zu transferieren, ermöglicht nicht nur eine ästhetische Raumerfahrung. Vielmehr operieren Künstler*innen mit Displays und Projektionsräumen, um Sicht- und Blickweisen zu irritieren, Zeit- und Raumerfahrungen als non-lineare Bewegungen auch taktil erfahrbar werden zu lassen. Dabei stehen im Seminar installative und bewegtbildorientierte Interventionen in den Ausstellungsraum im Fokus, die in geopoetischer Weise Bilder, raumzeitliche Erfahrungen adressieren und transformieren, wie die Mehrkanalinstallationen Isaac Juliens oder Bouchra Khalilis, die Installationen Zadie Xas, Michaela Meliáns oder des Raqs Media Collectives.

    Geopoetische Praktiken und Verfahren wurden seit den 1970ern vor allem literarisch reflektiert, insbesondere in der Auseinandersetzung mit sprachlichen und geografischen Rändern und raumkartierenden Bewegungen. Poetiken können dabei über ihre ästhetische und sprachliche Dimension hinaus auch als Formen des Zusammenkommens, des gemeinschaftlichen Werdens verstanden werden (Kerry Banazek). In der Kunst sind sie jedoch nicht erst seit der documenta 11 maßgeblich Teil der Auseinandersetzung mit transitorischen, nomadischen, diasporischen Bewegungen und Poetiken, mit Thematiken des Third Space (Bhabha), beständig im Prozess als alternative und nomadisch-subjektive Räume (Braidotti). Edouard Glissant beschreibt diese poetische als relationale, (aus)strahlende, multiple, differente Kraft. Im Seminar diskutieren wir zeit- und geopoetische Texte und künstlerische Übersetzungen in den Ausstellungsraum, machen uns auf Suche nach künstlerischen Beispielen und setzen uns in einem Workshop mit Isaac Juliens Ausstellung im K21auseinenader. Ein Reader und eine Literaturliste sind Teil des Seminars. Als Texte erarbeiten wir eine kurze Ausstellungsreflexion und einen freien Essay zu einem selbstgewählten Thema im Rahmen des Seminars.

    Collaborating is a basic mode of living and of co-acting within artistic processes on equal terms. It addresses shared and distributed creativity and inclusion. But it also means working across difference and changing while collaborating with and in between species, as Anna Tsing highlights. Collaborating is therefore a common acting on, also a form of networked acting (Ghanbari/Otto) creates also interference by interacting (Bennett). The commons as practice of experimenting within and across fields, environments and social and economic relations is close to the idea of a concept and its becoming, as examined in Deleuze/ Guattari’s reflection on philosophy. While connecting and linking to other concepts, a field of redistribution opens up between agents and locations. These social spaces of the commons unveil a collective praxis (Casarino/Negri), but also provoke reactions such as affects, critique, consent, protests and (non)places of the undercommons (Harney/Moten).

    Thus, the potentiality of acting and acted on as it was described by Aristotle is inherent in matter, as Karen Barad puts it, also as doings in matters of practice and intra-activity beyond representation. In the seminar, we will explore the human and post-human condition of collaboration and collective action within and across materials. We also think about in which way collective experience in political, social, and artistic contexts mobilizes action and how collaborative and collective modes affect artistic creation and production. Within the seminar we would also explore different spaces for collaborative and material encounters, of peripheries and centers and experience within a workshop different forms of reflection and action.


    Hauntings, flashbacks, and the unresolved violence of a past that seems impossible to overcome often lead to archives and collections. In this seminar, we will center art-based research, literature, and performance as a way of interrogating archival spaces and, by doing so, negotiating archival logics. Using examples of artworks that foster an examination of archival structures and the material and immaterial traces within, we will turn to practices that stay open and receptive to the voids, frictions, and the ambivalence, to the things that we might never be able to know but that still matter. Furthermore, the seminar is interested in looking at artists that construct alternative archives through their practice.

    Questioning positions and privileges, we are allowed to inhabit in this world is an integral part of the seminar. Be open and prepared to reading and to cherishing the practice of diving into texts, sometimes by reading in silence, sometimes aloud and with each other to start communication and dialogue. The seminar is bilingual (German/English). It will be facilitated at KHM or online, depending on the overall situation.


    In an attempt to think about the afterlives of enslavement and colonialism, and the ways in which they shape Blackness in the Diaspora, the seminar Black Feminist Genealogies: Some Seminal Texts turns to the writings of theorists and thinkers like Hortense Spillers, Saidiya Hartman, Grada Kilomba, and Christina Sharpe. By centering Black feminist thought and practice, and turning to the written/the sonic/the visual, we will engage with concepts and vocabularies that help us think the past in the present, the libidinal economy and the gratuitous violence that is continuously being generated, and, most of all, a critique of the “human” as we have come to know it.

    Questioning positions and privileges, we are allowed to inhabit in this world is an integral part of the seminar. Be open and prepared to reading and to cherishing the practice of diving into texts, sometimes by reading in silence, sometimes aloud and with each other to start communication and dialogue. We will also be engaging with various artistic practices, and take inspiration from literature, music, and visual art. The seminar is bilingual (German/ English). It will be facilitated at KHM or online, depending on the overall situation.


    Queer theory is often considered hard to translate and sometimes even discussed as hard to read for its supposedly cryptic language. On the other hand, Deutsch ist auch manchmal sehr schwer. In the seminar, we will try to find ways to access key texts and concepts of queer theory in German, even if we still struggle with longer German texts. Dabei werden wir versuchen, uns Begriffe und Konzepte gemeinsam zu erarbeiten und zu übersetzen. Basis for the seminar will be practices of collaborative translation and interpretation.

    This will be an experimental space. Ein Experiment mit Sprache und queerer Theorie. This seminar will not be a language course and neither a traditional introduction to Queer Theory. Das Seminar soll weder ein Sprachkurs, noch eine klassischer Einführungskurs in die Queer Theory sein. Instead, it is an attempt to create a space for queer practices of study. Stattdessen soll es ein Raum zum gemeinsamen queeren studieren werden. Celebrating language trouble and troubling languages, »staying with the trouble« as Donna Haraway puts it.


    Das Jahr 2021 markiert im popkulturellen bzw. popmusikalischen Kontext das 40. „Jubiläum“ des Phänomens Hardcore im Kontext der Punkbewegung. Mit Veröffentlichung des Albums Hardcore ’81 der kanadischen Punkband D.O.A. und einem ebenso betitelten Konzert in Vancouver (mit den Bands D.O.A., Black Flag und 7 Seconds) wurde im Jahr 1981 Hardcore erstmals als begriffliche Spezifizierung für eine besonders radikale, extreme und „harte“ Version von Punk etabliert, die bis heute international einflussreich ist.

    Wir nehmen dieses „Jubiläum“ zum Anlass, um der Begriffsgeschichte von Hardcore – auch über die Entwicklungen innerhalb von Punkszenen hinaus – nachzugehen und auf die letzten 40 Jahre zurückzublicken. Von Hardcore Punk über Hardcore Rap und Hardcore Techno bis zu Hardcore Gaming und Hardcore Porn betrachten wir anhand von exemplarischen (kultur- und medien-) wissenschaftlichen Studien, was sich für unterschiedliche Bedeutungen und Praxen hinter dem Begriff Hardcore verbergen und wie wir uns diesen analytisch-kritisch nähern können (nicht zuletzt im Hinblick auf eigenes wissenschaftliches Arbeiten/Schreiben sowie eigene künstlerische Projekte).Voraussetzung für die Teilnahme ist die Bereitschaft zu intensiver Textlektüre (deutsch und englisch).


    Auswahl aus der Lektüreliste:

    − Belsito, Peter und Bob Davis (Hrsg). Hardcore California: A History of Punk and New Wave (1983).

    − Calmbach, Marc. More than Music: Einblicke in die Jugendkultur Hardcore (2007).

    − Cody, Gabrielle H. (Hrsg) und Annie Sprinkle. Hardcore from the Heart: The Pleasures, Profits And Politics of Sex in Performance (2006)

    − Duncombe, Stephen und Maxwell Tremblay (Hrsg). White Riot: Punk Rock and the Politics of Race (2011).

    − Ensminger, David A. Visual Vitriol: The Street Art and Subcultures of the Punk and Hardcore Generation (2011).

    − Nault, Curran. Queercore: Queer Punk Media Subculture (2018).

    − Schulz, Marion. Hardcore & Gender: Soziologische Einblicke in eine globale Subkultur (2014).

    − Traber, Daniel S. Whiteness, Otherness and the Individualism Paradox from Huck to Punk (2007).

    − Widlack, Katharina. Queer Feminist Punk: An Anti-Social History (2015).

    − Williams, Linda. Hard Core: Power, Pleasure, and the Frenzy of the Visible (1989).


    The Internet is a hyperobject (Morton, 2013), an entity so vast, all encompassing and all consuming that it is almost impossible for us, as individuals, to perceive. 

    Nonetheless it shapes our lives by defining the information we can access, the images we see, the things we buy, the places we go, etc etc etc. How can we become cognisant of the way in which we are produced by this omnipresent network?

    How can we develop a sensibility that is aware of a system that we are totally enmeshed in? 

    In this seminar we approach the overwhelming whole by breaking it down into a number of its constitutive elements and taking various perspectives. Technically; what are the protocols that underpin data flows and exchange? Physically; what is the offline infrastructure that enables online communication? Politically; which powers control, direct and govern what happens in the digital realm? Socially; how is our way of being together, and our processes of cognition, shifting and evolving through our networked existence? 

    The seminar occurs fortnightly, including sessions by invited guests.


    Mit der Wende zum Dokumentarischen, dem sogenannten documentary turn,  verbindet sich eine Reflexion seit den frühen 2000er-Jahren in der bildenden Kunst und Visuellen Kultur, als vornehmlich mediale fotografische und Videobilder aus Archiven oder täglichen Newsfeeds Teil einer dokumentarischen künstlerischen Recherche wurden.

    Das Dokumentarische als Kategorie ist bereits seit den 1930er-Jahren in der frühen Fotografie und dem dokumentarischen Film verbreitet, der scheinbare Gegensatz zwischen gestalterischer Praxis und Realismus hat sich im 20. Jahrhundert zunehmend aufgelöst (Van Gelder/Baetens), sogar zu neuen Mischformen geführt. Dieser ,kritische Realismus‘ widmet sich einer Untersuchung sozialer und politischer Wirklichkeiten weist einen engen Bezug zu den Medien und Materialien auf.

    Im Zuge globalkapitalistischer Entwicklungen verändern sich auch die Zugangsweisen der für die Medien inszenierten politischen Ereignisse und künstlerischen Arbeiten. Die tiefgreifenden medienpolitischen Veränderungen mit der Digitalisierung und Virtualisierung, der Zirkulation von Bildern und in sozialen Netzwerken, aber auch die Teilhabe der Bildproduzierenden an den dokumentierten Prozessen, haben oftmals eine Destabilisierung des Bildes als Dokument zufolge. Das Archiv als Ort sowie die Geschichte der Medien, die diese Bilder hervorbringen, sind eng mit dem Dokumentarischen verbunden. Hito Steyerl hat in ihrem Essay auf die zunehmend unscharfen, verpixelten Bilder als Garant eines Dokumentarismus hingewiesen die auf einen permanenten Krisen- und Ausnahmezustand hinweisen. Sie wählt auch in ihrer künstlerische-dokumentarischen Herangehensweise den Essay als Form der Hinterfragung dokumentarischer Praxen in Krisenzeiten.

    Im Seminar möchten wir uns diesem doch recht großen Thema exemplarisch mit Blick auf verschiedene Theorien zum Dokumentarischen, aber auch künstlerischen Beispielen widmen. Insbesondere das verwendete Material und der mediale Zugang sollen dabei eine Rolle spielen. Der Essay als Form in der künstlerischen und schreibenden Praxis bietet dabei eine weitere Möglichkeit, Dokumentarismen auf den Prüfstand zu stellen. Es sind Exkursionen zur Steyerl- und anderen Ausstellungen sowie eine mögliche Teilnahme am Workshop Text/Werk im K21 Düsseldorf mit dem Graduiertenkolleg „Das Dokumentarische“ Universität Düsseldorf am 14.11. geplant.


    figures of non-acting and failure in art, (creative) work, time economies

    On occasion of dOCUMENTA (13) artist Kai Althoff wrote a letter to the artistic director, why he was not able to attend and to be part of the exhibition, why he has to cancel his contribution. The letter was exhibited and it was debated if this refusal re-entered the productive cycle of art work or if it was a renunciation by the artist made public.

    Art and (creative) work, and economies education are closely connected in the neoliberal, self-optimized society of 21st century. The connotations of living freely, self-determined and self-actualized as an artist in post-fordist working contexts has become a desired self-management quality, especially as it seems to fit perfectly into expectations of the blurring of boundaries between life and work. The other side, the pressure for artists of just in time-production, of fulfilling expectation and functioning within an economic system of the art world and market, creates exhaustion, fear of failure, stillness and non-acting.

    Within the seminar, we would like to have a deeper look into texts and examples for this context, art and (creative) work, the role of time economies and education and the importance of figures of resistance like non-acting, failure, boredom, withdrawal etc.

     


    Vor der Entstehung eines Schreibvorhabens steht womöglich eine Beobachtung, eine Idee, ein Spracheinfall aus dem in einem nächsten Schritt eine Notiz, eine Skizze, vielleicht sogar eine Szene oder ein Gedicht werden kann. Doch wie wird Welt in Text umgewandelt und Text wiederum zu Literatur? Welche Funktion haben einzelne Sätze und Wörter dabei? Wie können wir schreibend durch die Welt gehen und was interessiert uns als Schreibende daran? Sollte man im Prozess des Notierens an literarische Kohärenz denken? Ist eine Notiz schon eine gestaltete Form? Welche Formen beobachtetes und gestaltetes Textmaterial zu sammeln und festzuhalten gibt es? Steckt in ihnen womöglich eine ganz eigene Poesie? Und lassen sich Regeln erkennen, nach denen sie funktionieren? Ausgehend von Beispielen aus Literaturgeschichte und -gegenwart und anhand von kleineren und größeren Schreibaufgaben werden wir uns im Seminar diesen Fragen stellen und dabei die eigene Wahrnehmung schulen und kennenlernen.


    Der Schauplatz einer Handlung prägt nicht nur die Atmosphäre einer Geschichte, sondern auch ihre Erzählstruktur. Seit einigen Wochen finden unsere Leben weitgehend als Kammerspiel statt und die soziale Interaktion hat sich auf den virtuellen Raum verlagert. In diesem Seminar wollen wir nun nach dem erzählerischen Potenzial von Räumen - auch jenseits der eigenen vier Wände - suchen. Anhand von literarischen Textbeispielen wollen wir uns anschauen, mit welchen Mitteln Raum erzählt wird und was wir mittels des Raumes erzählen können. Wir wollen untersuchen, über welche Verfahren reale Orte zu literarische Orten werden. Und wir wollen den Blick auf die architektonische Konstruktion von Texten lenken, auf das Gerüst, was sie zusammenhält und möglicherweise auch zu eigenen räumlichen Gebilden werden lässt. 

    Das Seminar wird Lektüren und Materialien fürs Selbststudium mit virtuellen Treffen/Diskussionen nach Bedarf kombinieren. Zudem soll es auch Raum für eigene Texte der Seminarteilnehmer*innen geben. 

    Kooperationsseminar mit der Universität Köln, Studiengang Gender und Queer Studies (GeStiK).

    In akusmatischen Medien wie dem Radio sehen aktuelle Debatten um eine klangliche Handlungsmacht ein großes Potenzial für diskriminierungsfreie Räume. Aus Stimmen, deren körperliche Quelle wir nicht sehen, können wir nicht auf Hautfarben schließen; wir wissen nicht, welche Körperpräsentation sie wählt und mit welchen Handicaps sie umgeht. Soziolekte, Genderlekte, Akzente und Stimmlagen identifizieren wir aber durchaus. Intersektionale Medienanalysen einbeziehend, widmet sich das Seminar queeren und antirassistischen Radiosendungen seit 1976.


    Michel Foucault (1926-1984) ist nicht nur einer der wichtigsten Theoretiker für das heterogene Bedeutungsfeld von queer, sondern auch für die Zusammenhänge von Seuchenbekämpfung und Regierungsweisen. Wir werden auch das diskutieren. Aber den Fokus werden wir darauf legen, mit Foucault zu verstehen, wie heterosexuelle Zweigeschlechtlichkeit historisch entstanden und grundlegend für eine bürgerliche und kapitalistische Gesellschaft geworden ist. Wir erfahren, warum im Christentum der Sex nicht unterdrückt, sondern permanent von ihm gesprochen wurde, und auf welche Weisen das bis heute das Verhältnis zu unseren Körpern, unseren Sexualitäten, unseren Subjektivierungen bestimmt. Foucault hat sich früh mit der Gewalt befasst, die der Zwang bedeutet, entweder als Frau oder als Mann festgelegt zu werden und wie Ärzte und Richter im 18. Jahrhundert damit begannen, Geschlechter zu bestimmen. Und er hat gezeigt, wie Heterosexualität die Grundlage von Bevölkerungspolitik und Konstruktionen von Weißsein verbunden ist. Das Ganze ging schon im 19. Jahrhundert nicht ohne Gesundheitspolitik – und hier sind wir bei der Seuchenbekämpfung.

    Mit Foucault lässt sich verstehen, weshalb es wichtig ist, Identitäten radikal zu kritisieren und aufzubrechen, um zu einer queeren Lebensweise zu kommen, die weit über Sexualität und Geschlecht hinausgeht und in neuer Weise demokratisches Zusammenleben ausmachen kann.


    Diffractive Readings. Conceptual Art and Feminism

    Theory seminar main studies

    Original time slot Mondays, between 11 A.M. and 1 P.M. After the first meeting we could communicate in small groups and be flexible.

    Please write an email if you would like to join the seminar lilian.haberer@khm.de

    Conceptual Art since in its first shaping in the 1960s used different ways of distributing and communicating. With its portable and mobile forms, and as a way of using concepts and ideas which could also be delivered in an email, these countercultural, international networks also operated outside the Art Gallery and the Market, as feminist Art Critic and curator of conceptual art exhibitions Lucy Lippard has emphasized. Its non-relational, linguistic, idea-based, often contradictious way of involving both the language and the visual experience was discussed extensively by art theorist Benjamin H.D. Buchloh by concentrating on male artists’ only. Interestingly, there were conceptual women artists from the very first period of conceptualism, as well, but as they had difficulties to enter institutions in general, their various approaches were not considered as from their male colleagues.

    When Lucy Lippard curated her touring number show c. 5,700 in 1973 with sole women artists starting at CalArts, she as renowned theorist of arts’ dematerialization tendencies and curator was criticized by Journalist Caroline Tisdall, for the second rate quality and for creating “a ghetto” for women artists. But Tisdall was also exposed by theorist Griselda Pollock for art critique’s lack of acknowledgement of feminist issues. 

     

    In the seminar we will look into various conceptual approaches since the late 1960s in global art till nowadays, discuss seminal texts by feminist artists and theorists, and will try out diffractive ways of reading and approaching conceptual tendencies.

    With the diffraction term, I refer to Donna Haraway and Karen Barad’s concept of thinking the social and scientific together and acknowledging affective and repulsive aspects in reading, as well.

    By approaching and interchanging with two exhibition projects I’m not a nice girl at K21 Dussedorf curated by Isabelle Malz and HERE AND NOW: Dynamic spaces. Contemporary And (an alternative Reading Room created by C& founders Julia Grosse and Yvette Mutumba from a diasporic African perspective) at Museum Ludwig with curator Romina Dümler we will work on collaborative formats of own texts, comments and responses.

    The whole group will decide on the form our collaboration will have in the end.


    Erster Termin 22.04.2020, 14-16h, Treffpunkt: 14h, hier in Moodle (wenn ihr da nicht könnt, könnt ihr trotzdem teilnehmen, wir werden großteils asynchron kommunizieren). Want to join, email me kaempf@khm.de


    »How do you share your life with somebody?«, fragt das künstlich intelligente Betriebssystem Samantha in Spike Jonzes Science-Fiction-Drama Her den Protagonisten Theodore. Während Theodore der Maschine lediglich beschreiben kann, wie seine letzte romantische Zweierbeziehung im Laufe der Jahre scheiterte, gibt es in den Technowissenschaften durchaus Überlegungen zur gelingenden Gestaltung der Sozialität mit Maschinen. Allerdings werden hier nach wie vor häufiger »Matters of Care« (Maria Puig de la Bellacasa) übersehen oder primär als an Maschinen zu delegierende reproduktive Aufgaben gedacht. In (queer)feministischer Theorie hingegen existieren ausgefeilte Überlegungen zu Sorge, wie diese aber in Umwelten, die wir auch mit technologischen Artefakten teilen, produktiv gemacht werden können, bleibt oft unthematisiert.

    Wir werden mit Hilfe von Texten aus den feministischen Science & Technology Studies und (queer)feministischen Positionen zur Care-Debatte überlegen, wie sich ein Konzept von Sorge entwickeln lassen könnte, das diesen mit anderen geteilten Technökologien gerecht werden kann. Lassen sich, wie Cornelia Sollfrank kürzlich forderte, beispielsweise Mensch-Maschine-Verbindungen erdenken, die »auf Beziehungen der Sorge beruhen«?

    (deutsch & english)

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