Vor der Entstehung eines Schreibvorhabens steht womöglich eine Beobachtung, eine Idee, ein Spracheinfall, aus dem in einem nächsten Schritt eine Notiz, eine Skizze, vielleicht sogar eine Szene oder ein Gedicht werden kann. Wie wird Welt in Text umgewandelt und Text wiederum zu Literatur? Welche Funktion haben einzelne Sätze und Wörter dabei? Wie können wir schreibend durch die Welt gehen? Ist eine Notiz schon eine gestaltete Form? Welche Formen Beobachtetes und Gestaltetes Textmaterial zu sammeln und festzuhalten gibt es? Lassen sich Regeln erkennen, nach denen sie funktionieren? Ausgehend von Beispielen aus Literaturgeschichte und -gegenwart und anhand von kleineren und größeren Schreibaufgaben werden wir uns im Seminar diesen Fragen stellen und dabei die eigene Wahrnehmung schulen und kennenlernen. Dieses Seminar richtet sich an alle „Fortschrittsstufen“! Erste Schreibversuche werden genauso in den Blick genommen und unterstützt wie z.B. künstlerische Krisen oder das Bedürfnis, etwas Neues auszuprobieren.
- Trainer/in: Mara Genschel
In diesem Kolloquium stehen die Texte der Seminarteilnehmer*innen im Vordergrund, die wir lesen und diskutieren wollen, seien es Auszüge aus Romanprojekten, Erzählungen oder Kurzgeschichten. Auch Essays, Drehbücher, lyrische Arbeiten und gattungsübergreifende Textformen sind willkommen. Gewisse Fragen stellen sich im Schreibprozess immer wieder: Sind meine Figuren glaubhaft? Habe ich mich für die richtige Perspektive entschieden? Wie gehe ich bei der Recherche vor? Wie finde ich die richtige Form für den Stoff? Trägt die Sprache? Stimmen die Bilder? Wie wird mein Text von anderen gelesen und verstanden? Diese und andere Fragen wollen wir im Kolloquium stellen und gemeinsam Antworten finden.
Montags, 17-19 Uhr, Heumarkt 14, R.1.07 (Seminarraum 2)
- Trainer/in: Mara Genschel
- Trainer/in: Juan Guse
Lektüreseminar mit praktischen Übungen. In diesem Seminar lesen wir gemeinsam wichtige literarische Publikationen der letzten zwanzig Jahre. Welche Bücher haben die Art und Weise wie über Literatur nachgedacht, und was unter ihr verstanden wird, jüngst maßgeblich verändert? Lektüren zur Orientierung und zur Umorientierung.
- Trainer/in: Juan Guse
Der Sommer war sehr groß. Wie groß genau? Das Vorstellungsvermögen kann Räume entwerfen, die unfassbar groß und unendlich klein sind, zuweilen sogar beides gleichzeitig. Wie lassen sich diese Räume beschreiben? Es geht hier nicht nur um die Räumlichkeit von Gedichten, um die Vermittlung von Innenraum und Außenraum, sondern auch um mentalen Raum, bewegte und unbewegte Räume, um Räume der Gefährdung und um den verkauften Raum der Stadt.
Neben Lektüren, die Langgedichte (Etel Adnan, Jay Bernard, Donna Stonecipher, Rosmarie Waldrop) genauso wie Texte zur Stadtplanung (Gabu Heindl und Klaus Heinrich) umfassen, machen wir auch ein paar praktische Übungen in Sachen Bild- und Stadtbeschreibung. Wie entwerfe ich sprachliche Räume? Wie beschreibe ich bewegtes und unbewegtes Bild auf eine Weise, die dem jeweiligen gezeigten Raum entspricht oder seine Vorgaben kritisiert? „Caught between wanting and acting. Between language and landscape. Wanting to contain volumes, multitudes. Curves to everywhere. Describing circles of light, flashes of lightning.“ (Rosmarie Waldrop)
Mit Texten von:
Etel Adnan: Sea & Fog. Jay Bernard: Surge. Gabu Heindl: Stadtkonflikte. Radikale Demokratie in Architektur und Stadtplanung. Klaus Heinrich: Schinkel und Speer. Der Architektur ein Bewusstsein ihrer selbst zu geben. Donna Stonecipher: Model City. Donna Stonecipher: Prosepoetry and the City. Rosmarie Waldrop: Rehearsing the Symptoms. (In der Übersetzung von Ann Cotten: Das Proben der Symptome) – und anderen.
Wöchentlich montags / 11-13 Uhr / Heumarkt 14, R.1.07 (Seminarraum 2)- Trainer/in: Monika Rinck
- Trainer/in: Juliana Kalnay