Vor der Entstehung eines Schreibvorhabens steht womöglich eine Beobachtung, eine Idee, ein Spracheinfall aus dem in einem nächsten Schritt eine Notiz, eine Skizze, vielleicht sogar eine Szene oder ein Gedicht werden kann. Doch wie wird Welt in Text umgewandelt und Text wiederum zu Literatur? Welche Funktion haben einzelne Sätze und Wörter dabei? Wie können wir schreibend durch die Welt gehen und was interessiert uns als Schreibende daran? Sollte man im Prozess des Notierens an literarische Kohärenz denken? Ist eine Notiz schon eine gestaltete Form? Welche Formen beobachtetes und gestaltetes Textmaterial zu sammeln und festzuhalten gibt es? Steckt in ihnen womöglich eine ganz eigene Poesie? Und lassen sich Regeln erkennen, nach denen sie funktionieren? Ausgehend von Beispielen aus Literaturgeschichte und -gegenwart und anhand von kleineren und größeren Schreibaufgaben werden wir uns im Seminar diesen Fragen stellen und dabei die eigene Wahrnehmung schulen und kennenlernen.