TERMINE: Dienstag 28.10. und 27.1.2026, 17.00, dazwischen nach Vereinbarung.
Super edgy, spannend, furchtbar langweilig, dröge, und musikalisch, rätselhaft, extrem komisch, herzzerreißend. Das Gerücht der Gegenwartsdramatik ist beständig, die publizierten Kritiken in zunehmenden Maß unzuverlässig. Gemeinsam wollen wir in diesem Seminar praktisch das Feld gegenwärtigen Theaterschreibens und Inszenierens erkunden, nicht nur im Schauspielhaus Köln, auch in der freien Szene und in den Häusern in Düsseldorf, Bonn, Bochum, Oberhausen, Mühlheim an der Ruhr etc. und das Erlebte dann besprechen und diskutieren. Es handelt sich ungefähr um acht bis neun Abende, die zu planen sein werden in diesem praktischen Seminar, das auf der Erfahrung aufbaut, dass gemeinsame Besuche unsere Theatererfahrung sehr viel konkreter machen und der Sog einer gemeinsamen Theaterreise einen auf ganz neue Ideen bringen kann.
- Trainer/in: Kathrin Röggla
"Selfpublishing" oder der sogenannte Eigenverlag haben in den einschlägigen Kreisen des Literaturbetriebs gern den Ruf des Dubiosen oder Dilettantischen. Dabei gibt es eine historisch weit zurückreichende Praxis des konzeptuellen Einbeziehens von Publikationsfragen in den literarischen Prozess. Spätestens seit Stéphane Mallarmés Papierkunst im späten 19. Jahrhundert ist der experimentelle Umgang mit der "Drucksache" auch für die europäische Wahrnehmung von Poesie relevant geworden. Und auch nach mehr als 90 Jahren lässt sich mit Walter Benjamin fragen, ob das Selbstverständnis literarischer Arbeit nicht auch ihre Produktionsbedingungen umfassen muss, um sich politisch zu verstehen. Von "Samisdat" über die internationale Zine-Kultur bis hin zu gegenwärtigen deutschsprachigen Positionen - etwa von Andreas Bülhoff, Hannes Bajohr oder Lütfiye Güzel - untersuchen wir nicht nur Produktionen, denen ästhetische, verspielte und konzeptuelle Fragestellungen zugrunde liegen, sondern schauen auch auf Beispiele die auf hartem Pragmatimus beruhen - etwa weil sie im Untergrund entstehen, von Zensur bedroht sind oder weil es schlichtweg keine Verlagsstrukturen für sie gibt.
Im Rahmen von Übungen und Diskussionen wird es dabei immer auch um eigene Konzepte und Zugriffe auf das Thema gehen. Als regelmäßiger Gast wird Karin Lingnau Impulse aus ihrer eigenen Praxis des Publizierens beisteuern. Im Rahmen eines gemeinsamen Kompaktseminars wird es im Februar im exMedia Lab außerdem die Möglichkeit geben, theoretische und konzeptuelle Ideen aus dem Seminar selbst umzusetzen. Weitere Gäste sind angefragt.
Immer mittwochs, 11-13 Uhr, Heumarkt 14, H.3.26
Aufgrund der Materialfragen ist physische Anwesenheit in diesem Seminar notwendig. Eine Zuschaltung per Zoom ist nur in Ausnahmefällen möglich.
- Trainer/in: Mara Genschel

LIMINAL ANIMALS
Liminal animals are not aliens or trespassers who belong elsewhere. In most cases, liminal animals have no place else to live; urban areas are their home and their habitat. — Sue Donaldson and Will Kymlicka, Zoopolis, p. 212
This is an invitation to step into the spaces between categories, to nest between the cracks and to darken the doors. What are our relational obligations towards those who exist neither as wild nor domestic, who make their homes with our constructed worlds? What stories emerge when we refuse the binary thinking that sorts life into neat compartments of nature and culture, belonging and trespass, welcome and unwanted, unruly and tamed? How might we learn new forms of attention, new ways of communicating across species differences? Liminal animals are characterized by their living situation, not their species identity. They are foxes threading through suburban gardens, crows who remember your face, pigeons whose ancestors worked for and resisted ours, rats that know their way around places that we tend to avoid, as well as cats and dogs that left ‘their‘ humans and went feral, by choice or by accident. Existing in what Sue Donaldson and Will Kymlicka call the space of "denizenship"—they are an integral part of our daily lives, but yet not fully included in our political imagination.
Together we will explore multispecies methods, that provide space for deep encounters and understanding. We will try out practices as Intuitive Interspecies Communication, in which we invite liminal animals to approach us, instead of approaching them. We will search for ways of creating and presenting that include our more-than-human neighbors in the city. Bring your curiosity!
- Trainer/in: Pascal Dreier
- Trainer/in: Ute Hörner
- Trainer/in: Juliana Kalnay